Claus Kühnl

Komposition / Kunstmusik der Gegenwart / zeitgenössische Kammermusik

Als Komponist seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgreich, schrieb Kühnl bislang zahlreiche Kammermusikwerke, mehrere Stücke für Orchester, sowie zwei Opern (La petite Mort, 1989, Die Geschichte von der Schüssel und vom Löffel, 1998) und zwei Minutenopern (In Rotkäppchens Bett, 2007 und Schneewittchen beißt an, 2009). 2006 erklang sein Werk Voller Sonnen, Konzert für Mandoline und 13 Instrumentalisten, welches er für eines seiner Schlüsselwerke hält, auf dem world new music festival in Stuttgart. Für Nachwuchspianisten wie für lernbegierige Laien veröffentlichte er 2007 bei Breitkopf das Album Der beleidigte Papagei, dessen pädagogisches Konzept in mehreren deutschen und ausländischen Zeitschriften sehr positiv gewürdigt wurde.

Als Kompositionslehrer unterrichtet Kühnl nach einem Prinzip, welches Ravel einmal mit den Worten auf den Punkt gebracht hat: „man muss damit anfangen, das Metier anderer zu erlernen, und ein ganzes Leben reicht nicht aus, das eigene zu vervollkommnen!“ Tief in der Tradition verwurzelt bejaht Claus Kühnl noch stets das musikalische Experiment. Das alte Kontrapunktdenken, wie es vor rund tausend Jahren in Europa aufkam, ist seinem Denken ebenso gegenwärtig wie die zunächst vollkommen anders geartete asiatische Vorstellung vom Einzelton als einer Ganzheit (anstatt eines Teils in einem System). Sein besonderes Interesse gilt den komplexen seriellen Strukturen und neuen Differenzierungsmöglichkeiten der Tonintervalle.

Die Ausbildung junger Komponisten vollzog sich in der Kompositionsklasse bislang im Dialog mit nur wenigen Schülern, denen sich Kühnl aufgrund der – im Vergleich mit den Möglichkeiten einer Musikhochschule – eher familiären Struktur des Konservatoriums mit besonderer Intensität widmen konnte.

Auch die ganz Jungen, etwa ab dem zehnten Lebensjahr, bei denen sich ein schöpferisches Talent in Bezug auf das Komponieren zeigt, erhalten Beachtung und eine möglichst individuelle Förderung.

www.claus-kuehnl.de

Fachbereichssprecher Abt. Kunstmusik der Gegenwart

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Publikationen:

Claus Kühnl (*1957)
Beiträge zu einer Harmonielehre 2000
Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig 2022
ISMN 9790203438830
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